Domaine des Chênes - Französische Weine mit Seele & Intuition aus dem Roussillon

Zwischen Garrigue und Geschichte - das Terroir von Vingrau

Vingrau. Allein der Klang dieses Namens weckt Bilder: von kargen Höhenzügen, schroffen Kalksteinfelsen, die sich wie Bastionen gegen den Himmel stemmen, und von einer Garrigue, die duftet wie ein Gewürzschrank der Natur – nach Thymian, Lavendel, Rosmarin und sonnengewärmtem Stein. Hier, im trockensten Kanton Frankreichs, hat die Familie Razungles seit Generationen Wurzeln geschlagen – und ihre Reben gleich mit.

Der Blick reicht weit über die Ebene des Roussillon, doch die Weinberge der Domaine des Chênes schmiegen sich eng an die Böden, die sie nähren: Kalk- und Sandstein, kiesdurchzogenes Geröll. In dieser dramatischen Landschaft, durchsetzt von Trockenmauern und von Pinien und Steineichen gesäumt, wachsen auf 30 Hektar uralte Rebstöcke – viele von ihnen über 50 Jahre alt. Tief graben sich ihre Wurzeln in die kargen, steinreichen Böden. Und was sie ans Licht bringen, ist keine Massenware, sondern pures Terroir.

Wissen, Intuition & Geduld

Alain Razungles tritt leise auf. Doch seine Gedanken – und seine Weine – hinterlassen bleibenden Eindruck. Jahrzehntelang prägte er als Professor für Önologie in Montpellier ganze Generationen junger Winzer. Heute lenkt er mit ruhiger Hand das Familiengut – und macht vieles anders, weil er es besser weiß. Oder besser fühlt.

Er bewirtschaftet seine Weinberge biologisch, er liest von Hand, selektiert sorgfältig auf Parzellenebene und vinifiziert mit Respekt. Seine Weine sollen nicht schreien, sondern erzählen. Vom Wind, der hier immer geht. Vom Licht des Südens. Von den Nächten, die Kühle bringen. Vom Kampf um Wasser, den nur starke Reben bestehen.

Das Ergebnis? Weine mit Seele. Mit Textur. Und mit einem leisen, aber eindringlichen Echo dessen, was Vingrau zu einem der faszinierendsten Terroirs des Roussillon macht.

Große Vielfalt aus einem Guss - Rot, Weiß, Süß & Rancio

Man könnte meinen, dass sich ein solch karges, vom Wind geprägtes Terroir auf wenige Rebsorten beschränkt. Doch die Domaine des Chênes überrascht mit Vielfalt - und feiner Handschrift quer durch alle Farben und Stile:

L'Air du Temps

Ein kraftvoller, würziger Rotwein auf Basis von Syrah und Mourvèdre, mit Noten von weißem Pfeffer, Zimt, Leder. Tief und ausdrucksstark, aber zugleich geschmeidig und mit kühler Struktur – ein echter Essenswein, der auch exotische Aromen wie Lamm-Tajine oder Schweinefleisch süß-sauer mit links begleitet.

Les Olivettes

Ein Weißwein von Muscat d’Alexandrie und Macabeu, der mit dem Duft von Akazienblüten, salziger Frische und zarten Muskatnoten punktet. Er wächst auf den höchsten Lagen der Domaine – auf felsigem Terrain, das nur die Natur und der Wind betreten dürfen.

Muscat de Rivesaltes

Sogar ein sommerlich leichter Süßwein entsteht hier – duftend nach Zitruszesten, Honig und Zitronengras. Die Vielfalt ist verblüffend, aber stets konsistent: Jeder Wein trägt das Terroir wie ein feines Parfum.

Rancio sec

Und dann ist da noch ein absoluter Schatz: der Rancio sec. Ein Wein fast wie aus der Zeit gefallen. Über Jahre in einem offenen Fass gereift, draußen unter Sonne und Regen, entwickelt er Aromen von Curry, Nuss und Trockenfrüchten – ein uralter Stil, der heute wiederentdeckt wird und von unglaublicher Tiefe ist.

Ein Partner mit Charakter

Unsere Geschichte mit der Domaine des Chênes ist eine leise, aber stetige Annäherung. Kein spektakuläres erstes Treffen, sondern eher wie eine Freundschaft, die sich durch gegenseitigen Respekt und stille Bewunderung vertieft.
Es ist das Wissen um den Wert der Dinge, das uns verbindet - und der unbedingte Wille, Qualität nicht dem schnellen Erfolg zu opfern.

Für uns ist Alain Razungles mehr als ein Winzer. Er ist ein Beispiel dafür, wie man der Natur zuhört. Wie man das Zeitlose im Wandel bewahrt. Und wie man Weine schafft, die nicht nur gut altern, sondern auch die Erinnerung an ihre Herkunft lebendig halten.

Vielleicht ist es genau das, was uns bei jedem Glas aufs Neue berührt: dass diese Weine nicht nur gut gemacht sind, sondern gut gemeint. Dass sie Tiefe haben, ohne sich aufzudrängen. Und dass sie uns daran erinnern, wie wunderbar es ist, wenn man mit leiser Stimme Großes erzählt.