Vom Familienbetrieb zum eigenen Weingut
Wenn Augustin Parcé von seinem Weingut erzählt, dann spricht er nicht nur von Reben und Trauben – sondern von Wurzeln. Von Kindheitstagen in Banyuls, von Sommersonne auf der Haut und ersten Arbeitstagen im Familienbetrieb, zwischen Felsen und Meer, zwischen Tradition, Hitze und harter Handarbeit.
Schon früh lernte er, was es heißt, mit der Erde zu leben – nicht gegen sie. Sein Vater, selbst Winzer alter Schule, vermittelte ihm mehr als ein Handwerk: eine Haltung. Schneiden, pflügen, pfropfen, anbinden – die ersten Gesten lernt man nicht aus Büchern, sondern von Menschen, die es vorgelebt haben. Mit Spitzhacke, im glühenden Col Perdiguer. Als Kind noch im kühlen Keller, später im steinigen Weinberg.

Lehrjahre unter großen Namen
Drei Jahre blieb Augustin auf dem Familiengut – drei Jahre voller Handarbeit, Begegnungen, Erschöpfung und Erkenntnis. Doch dann kam der Moment, aufzubrechen, um verstehen, warum man eines Tages zurückkehren möchte.
In Quintaine nahm ihn Jean Thévenet auf – beinahe wie einen Sohn. Dort, im Mâconnais, begann die Entwurzelung – behutsam, freundschaftlich. Und dann, in Chambolle bei Frédéric Mugnier, wurde sie zur Reifung. Zwei Jahre verbrachte er dort, studierte parallel in Beaune und tauchte tief ein in das, was Burgund so besonders macht: die Demut vor dem Terroir, die Bedeutung der Geste, die Disziplin der kleinen Dinge.
Einen Moment hat Augustin nie vergessen. Es war während der Lese. Ein langer Tag ging zu Ende, die Stimmung war leicht, man hatte viel geschafft. Ein Glas Musigny 2001, getrunken nach einem langen Erntetag, wurde zu einem Schlüsselmoment: Die Erkenntnis, dass große Weine aus kleinen, beständigen Gesten entstehen – mit Hingabe, Tag für Tag.
Heimkehr mit Vision
Nach Burgund ging es weiter nach Boutenac in die Corbières, zu Pierre Borie. Dort lernte Augustin etwas, das man nicht lehren kann: die Hartnäckigkeit derer, die niemandem etwas schulden – außer sich selbst. Und die Kraft eines Lächelns, auch nach einem langen Tag in der Sonne.
Im Februar 2014 war es dann soweit: Augustin kehrte heim – gereift, gewachsen, mit einer klaren Idee im Kopf und einer Geschichte im Herzen. Domaine Augustin entstand – als Fortsetzung all dessen, was vorher war. Als Versprechen an die Vergangenheit und Einladung an die Zukunft.
Heute umfasst die Domaine 10 Hektar, verteilt auf 12 Parzellen. Etwa 25.000 Flaschen werden jährlich produziert – keine davon zufällig.
Mehr als ein Name
„Ich habe dieses Weingut nicht allein geschaffen“, sagt Augustin. „Es ist mein Vater, es sind die Erntehelfer aus Banyuls, es ist Jean, es ist Frédéric, es ist Pierre. Es sind all die Orte, die ich sehen durfte, all die Hände, die mir geholfen haben.“
Domaine Augustin – das ist kein Markenname, sondern eine Sammlung von Geschichten. Von Menschen, Momenten, Landschaften.
Und vielleicht die Einladung, eines Tages selbst Teil dieser Geschichte zu werden. Bei einem Glas Wein, in guter Gesellschaft.
Jede Flasche erzählt ein Stück dieser Geschichte – tauchen Sie ein in die Welt von Domaine Augustin.